#scoop18

subshell auf dem scoopcamp 2018

Vasilis erzählt uns, warum er immer noch treuer Teilnehmer ist.

Nonny de la Peña auf der Scoopcamp 2018
Nonny de la Peña auf der Scoopcamp 2018 (Bild: subshell/CC BY)

Vasilis, Carola und Jan R. waren am 27. September 2018 beim scoopcamp, der Innovationskonferenz für Medien, dabei. Vasilis arbeitet seit 2014 als Software-Entwickler und ist außerdem Ansprechpartner für UI- und UX-Themen bei subshell. Ihn hat es schon als Student zum scoopcamp verschlagen. Er erzählt uns, warum er immer noch treuer Teilnehmer ist.

Wie hast Du vom scoopcamp gehört?

Die Konferenz findet jedes Jahr in der Hamburger Speicherstadt (also praktisch um die Ecke von uns) statt und ich bin zum vierten Mal dabei gewesen.

Das erste Mal war ich 2013 im Rahmen meines Studiums dort, als ein Hackathon veranstaltet wurde. Gruppen von Studierenden konnten in Kooperation mit Unternehmen kleinere Projekte innerhalb von 24 Stunden auf die Beine stellen und präsentieren.

Als ich dann bei subshell hörte, dass Jan und Nils an der Konferenz teilgenommen haben, dachte ich, hey, ich hätte auch mal wieder Lust, dort hinzugehen.

Was macht das scoopcamp besonders?

Spannend ist, dass dort sowohl auf der Bühne als auch im Publikum Journalisten, Medienschaffende und auch Entwickler aufeinandertreffen und ihre Erfahrungen austauschen.

Man bekommt einen Einblick in das Geschäft großer Medienunternehmen, sieht, wie sie mit den Herausforderungen der Digitalisierung umgehen und was sie tun, um weiterhin am Puls der Zeit zu bleiben und gleichzeitig noch Gewinne zu erzielen.

Was die Konferenz so interessant macht, ist, dass der inhaltliche Fokus jedes Jahr woanders liegt.

2017 zum Beispiel, als immer wieder von falschen Fakten die Rede war, drehte sich auf dem scoopcamp alles um das Thema "Lügenpresse" und wie man den Nutzern ein Gefühl von Sicherheit vermitteln kann. Wie können sich Medienhäuser wieder als vertrauenswürdige Quellen darstellen?

Dieses Jahr ging es vermehrt um den Faktor Innovation und wie neuartige Nutzererlebnisse mit den neuesten Mitteln der Technik geschaffen werden können.

Meinolf Ellers
So geht @scoopcamp : erst Keynote von Marius Thorkildsen von Schibsted zu Inhalten/Daten, die Menschen zu Abos motivieren. Jetzt Praktiker-Workshop mit @ydillinger und Manuel Conrad/ @Merkurist_Mainz zum Artikelscore und wie die Vorlieben der Nutzer den Newsroom treiben. #scoop18 https://t.co/MjMTbihBfp
Icon Meinolf Ellers | 27.09.18

Zu jedem scoopcamp kommen auch internationale Speaker, die über ihre erfolgreichen Projekte sprechen.

Dieses Jahr hat die Gründerin Nonny de la Peña berichtet, wie sie mit ihrem Unternehmen, der Emblematic Group, erfolgreich Nachrichten in Virtual Reality für die Zuschauer emotional erlebbar macht.

Ein ganz krasses Beispiel ist etwa die Inszenierung einer Gewaltszene, in der mehrere Polizisten auf einen Menschen eingeschlagen haben.

Nutzer sind in dieser sehr realistisch nachgestellten Szene, die sich wirklich abgespielt hat, dabei. Sie können sich darin frei bewegen und bekommen die Aufgabe, das Geschehen zu filmen.

Dabei waren sie Teil eines Experiments, um herauszufinden, wie sie in dieser Szene reagieren werden. Stehen sie einfach nur dort und schauen zu – oder greifen sie ein? (Redaktionstipp zum Thema: Black Mirror Staffel 2, Folge 2 „Böse Neue Welt“, auf Netflix).

Das Thema Virtual Reality hat Dich auf dem scoopcamp also besonders interessiert?

VR ist ein sehr spannendes Thema, aber ich fand interessanter, wie Medienunternehmen aktuell Innovationen vorantreiben und das Engagement der Nutzer herausfordern.

Der Chefredakteur von ZEIT Online hat als maßgebliches Beispiel ein Stimmungsbarometer erwähnt, das seit 2017 auf der Webseite verfügbar ist. Besucher der Seite werden seitdem täglich gefragt, wie es ihnen geht – sie können ihre jeweiligen Stimmungen angeben, von a wie ausgeruht bis z wie zukunftspanisch. So kann die Redaktion im Laufe der Zeit interaktiv darstellen, wie es den Lesern von ZEIT Online geht und Parallelen zu Ereignissen in Deutschland herstellen.

Dabei sind zum Teil spannende Erkenntnisse entstanden, weswegen das Experiment auch heute noch im Einsatz ist!

Scoopcamp 2018: Stimmungsbarometer bei Zeit Online
Scoopcamp 2018: Stimmungsbarometer bei Zeit Online

Würdest Du sagen, dass es einen Wandel bei den Zuschauerinnen und Zuschauern gibt?

Den gibt es. Nachrichten werden zunehmend online konsumiert – und digitale Leser sind flüchtiger. Deswegen sind viele Medienhäuser offen für Experimente geworden. Sie probieren aus, ob sie mit neuen und oft ungewöhnlichen Maßnahmen ihre Leser halten bzw. zurückgewinnen können.

All das bekommt man sehr gut auf dem scoopcamp mit!

Das hört sich an, als würdest Du dem scoopcamp weiterhin treu bleiben.

Ich werde da auf jeden Fall wieder hingehen! Man bekommt an einem Tag viele interessante Einblicke in die Welt des Journalismus.

Zum Abschluss und ohne lange nachzudenken: Bitte beschreibe das scoopcamp in drei Worten!

Fresher journalistischer shit!

Das Interview wurde von Hêvi geführt.

Hêvi Sari
Hêvi Sari
24.10.18
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